Vintage April 25 - Die letzten beiden Altgläser

Zwei Vollformatobjektive am digitalen Mittelformatsensor

Zwei Objektive stehen im April 25 noch auf der Liste. Minoltas Normalobjektiv und ein ungeliebtes Standardteleojektiv der 80er und 90er Jahre. Ich nehme beide zusammen mit der 'Dicken Bertha' mit auf die lange Wanderung von Poing zum Flughafen München. Voraussichtlich wird heute das letzte Kapitel im vintage-lens-Monat April 25 geschrieben.

Kamera:

Objektiv(e):


Filmsimulation:

Film:


sonstige Ausrüstung:

FUJIFILM GFX50SII

MINOLTA MD 50mm/1.7, MINOLTA MD 135mm/2.8


PORTRA

-/-


-/-

MINOLTA MD 50mm/1.7


Dieses nun auch schon über vierzig Jahre alte Normalobjektiv bietet kaum Überraschungen hinsichtlich Bokeh oder Flares. Das muss es auch gar nicht. Dieses 50mm-Objektiv ist schlicht die perfekte Wahl, wenn man nach hohem Kontrast, gesättigten Farben, guter Kontrastleistung und überragender Detailwiedergabe sucht. Am Mittelformatsensor macht es eine gute Figur. Beim Abblenden wird ab Blende 5,6 alles scharf bis in die Ecken.

Heute fällt mir ganz besonders auf, dass Minoltas MD 50mm/1.7 sich besonders gut für die Architekturfotografie eignet. Ich habe die Verzeichnung nicht korrigiert, einfach deshalb, weil es gar nichts zu korrigieren gab.

MINOLTA MD 135mm/2.8


Warum mag ich dieses Objektiv eigentlich nicht. Mein Exemplar des MINOLTA MD 135mm/2.8 ist die vierlinsige Variante. Die ist besonders schwer und bringt fast ein halbes Kilogramm auf die Waage. Und ich schleppe das Ding nun über 30 km weit durch die Pampa!

Dann ist da noch die unterdurchschnittliche Leistung bei Offenblende. Bei 2.8 verschwinden Kontrast und Schärfeleistung sichtbar. Danach geht es erst mit Blende 4.0 weiter. Halbschritte sind nicht möglich. Also viel Offenblende, mit der man nicht viel anfangen kann.

Dann gibt es aber doch noch einen Heureka-Moment: Im Nahbereich bis hinunter zu 1,5 m und abgeblendet auf 11 lassen sich Schmetterlinge sehr gut einfangen.

Einen Monat lang nur vintage lenses zu verwenden, ist nun sicher keine besondere challange, oder doch? Ich finde schon, besonders weil ich ja möglichst viele der alten Objektive einsetzen wollte. Nun sind es 11 gewesen und so ein Monat April hat ja nur 30 Tage! Das ist viel zu kurz!

Zwar befindet sich nun hinter jeder Position auf einer langen Liste ein Haken und das ist gut fürs Ego. Dennoch fehlt etwas. Wenngleich die einzelnen Sessions sehr intensiv waren, so blieb doch viel zu wenig Zeit, um sich auf die Eigenarten einer bestimmten Optik einzulassen. Das mit dem HELIOS-44 bekomme ich z.B. deshalb nicht so gut hin, weil ich mich nicht intensiv genug mit diesem Objektiv auseinandersetze.

Jetzt neigt sich das Projekt dem Ende zu. Formal sind alle Projektziele erreicht worden, aber ich habe mich als Fotograf nicht weiterentwickelt. Nach dem letzten Projekt ist vor dem nächsten Projekt: Beim nächsten Mal wird die Projektdauer deutlich erhöht, aber die Anzahl der Testobjekte verringert, auf drei oder sogar weniger. Und dann suche ich nicht die Objektive aus, die mir besonders liegen, sondern die, bei denen ich am meisten lernen kann: HELIOS, DOMIPLAN und PANCOLAR.


Zing • 27. April 2025