
Darauf hatte ich mich nun schon so lange gefreut! Ein Shift-Objektiv für Fuji-X fehlt derzeit noch. Als dann der chinesische Hersteller LAOWA im vergangenen Jahr sogar ein Zoom Shift für APS-C Sensoren und auch für das XF-Bajonett angekündigt hat, wusste ich sofort, dass ich das haben muss, ja haben will. Lange Zeit war das LAOWA CF 12-24mm F5.6 Zoom Shift dann jedoch für Fuji X nicht zu bekommen. Erst Ende Mai 2025 war es soweit. Ich habe noch am selben Tag zugeschlagen. Leider war mein erstes Exemplar ein Gurke, völlig dezentriert mit halbseitg matschigem Bild. Zum Glück hat der Austausch gegen ein neues Exemplar durch Foto Koch problemlos funktioniert, nur leider eben nicht zum Pfingstwochenende. Nun ist also das Wochenende nach Pfingsten und endlich kann ich die Optik ausprobieren. Wohin soll es gehen? Der Flughafen München liefert, was Architektur anbelangt, ein paar geeignete Motive.

Schade, wirklich schade! Seit über drei Monaten warte ich auf das ganz besondere Objektiv eines chinesischen Herstellers. Heute, an meinem freien Tag, ist es endlich in der Post und ich habe große Pläne. Nach den ersten zwei Stunden des Ausprobierens wird dann leider offensichtlich, dass dieses Exemplar dezentriert ist. Die dadurch enstehende Unschärfe ist nicht akzeptabel. Ich muss das Objektiv zurückschicken. Und was fange ich mit dem angebrochenen Tag nun an? Auf China-Objektiv habe ich gerade überhaupt keine Lust mehr. Deshalb gehe ich mit einer alten Sowjet-Scherbe ins Kornblumenfeld...

Einmal ist keinmal! Das ist die Essenz aus dem vintage-lens-April. Das erste Objektiv, das ich bis zum Erbrechen lernen möchte, ist das sowjetische HELIOS 44-2. Seit einigen Tagen ist die Optik nun schon vor die Z5 geschraubt, aber so richtig fotografieren war wir noch nicht. Ich bin sowieso auf dem Weg nach Altomünster, um mit dem Fischauge zu fotografieren. Für eine zweite Kamera ist da auch noch Platz im Rucksack... Am Ende wird sich das gelohnt haben, weil ich den Biotar-Look aus dem HELIOS kitzeln konnte. Aber bin ich auch schon am Ende des Weges angelangt?

Die lästige Pflicht, einmal pro Jahr gegenüber Vater Staat und Mutter Nation die Einkommensverhältnisse offenzulegen, ist dank guter Vorbereitung schon sehr früh erledigt. Es ist noch reichlich sonniger Restsamstag übrig und für die nächsten Tage ist der Wetterbricht eher ungünstig formuliert. Es gibt da noch eine letzte Optik, die im Rahmen des China-Mai-25-Projektes näher betrachtet werden muss. Das Fischauge von TTArtisan kommt heute mit nach Altomünster!

Ich fahre mit dem Bus nach Aichach. Warum? Weil ich das seit Anfang des Jahres kann. Da wurde nämlich unsere geliebte Buslinie 704 über die Grenzen des Landkreises hinaus bis nach Aichach verlängert. Und was machst du dann in Aichach? Auf jeden Fall möchte ich dort mit zwei ganz besonderen China-Objektiven fotografieren. Und was? Puh, muss ich Google fragen...

Auf der Bergtour zum Zwiesel muss ich dieses Mal mitnehmen, was das China-Mai-25-Projekt erlaubt. Dieses Mal sind es zwei Festbrennweiten, die mir immer wieder viel Freude bereiten, und das für ein ganz schmales Buget. Kurz zuvor hatte ich noch ein Video von Lucy Lumen angeschaut. Eine echte Inspiration. Sie gibt Tipps dafür, wie man die Fotografie von der reinen Dokumentation zur Kunst weiterentwickelt. Einiges davon will ich mal ausprobieren...

Als das TTArtisan 17mm/1.4 in der Früh auf die Kamera setze, habe ich noch keine Ahnung, wo ich heute nach der Arbeit zum fotografieren hingehe. Das liegt daran, dass mir bei diesem Objektiv meist nicht viel einfällt. Es inspiriert mich einfach nicht. Endlich könnte ich losgehen, verquatsche mich jedoch noch mit einem Kollegen. Der Antrieb mit diesem Objektiv Kunst zu machen ist gering. Nun, im China-Mai-25 haben alle fünf Objektive das gleiche Recht. Also gebe ich dieser Linse eine Chance...

Geht das überhaupt, eine Fotonotiz ohne Fotos? Ja das geht! Frei nach Saint-Exupéry fotografiert man ja nur mit dem Herzen gut. Herz ist nicht ganz so mein Ding, aber mit dem Kopf klappt es ganz gut. Nachdem der vintage-lens-April 25 nun vorüber und der Chinascherben-Mai 25 bereits angebrochen ist, muss ich mich zur Klarheit darüber schreiben, was ich nun mit meiner Fotografie erreichen möchte...

Am Ende einer langen Wanderung gelange ich endlich zum Zentralbereich des Flughafens München. Ich bin noch ganz aufgekratzt von der langen Wanderung und nicht bereit, sofort in die S-Bahn zu steigen. Etwas Architekturfotografie soll den gelungenen Tag abrunden. Mit dem MD 50mm/1.7 bin ich dafür bereits gut ausgerüstet. Für die X-T20 ist sogar ein Fischauge im Gepäck. Doch nicht so schnell...