Fotografische Fingerübung - 16mm Shift
Wenn weniger erlaubt ist, wird man kreativer.
Die Frage womit ich fotografiere ist nun schon länger geklärt. Allerdings hadere ich mehr mit dem Umstand, was ich denn nun fotografieren soll. Dabei ist es ja so einfach, denn die Kirche St. Kastulus kann ich schnell zu Fuß erreichen, und sie stellt ein vertrautes Motiv dar, so dass ich nicht lange vorher planen muss.
Auf dem Weg zum Ziel experimentiere ich mit freihand Landschaftsaufnahmen. Außer dem Foto von den vier hohen Kiefern (die stehen auch nicht mehr lang) kommt daabei jedoch nicht viel heraus außer der Erkenntnis, dass man nicht immer ein Stativ benötigt.
Dann nähere ich mich durch die hohe Wiese endlich St. Kastulus. Ein Gespür dafür, wie nah man mit 16 mm Brennweite ans Motiv heran muss habe ich noch nicht entwickelt. Das Stativ muss ich öfter mal weiter vor oder zurück aufstellen. Das erste Bild gelingt dann, allerdings mit der Sonne im Rücken. Der Aufnahme fehlen einige gestalterische Elemente, besonders Tiefe und auch Kontrast.
Ich arbeite mich um St. Kastulus im Halbkreis herum. Erst als die im Schatten liegende Front ins Bild kommt, bin ich zufrieden. Jetzt streift das Sonnenlicht jedoch über die Frontlinse des Objektivs und reduziert so den Kontrast. Abschatten mit der Hand ist die eizige wirksame Möglichkeit.
Und trotz allem Shift-Objektiv und Sorgfalt beim Ausrichten der Kamera ist dann die beste Aufnahme doch noch schief. Ich Depp bin versehentlich mit dem Fuß gegen das Stativbein getreten. Das ässt sich zwar leicht durch entsprechende Nachbearbeitung korrigieren, aber Nachbearbeitung ist genau das, was ich eigentlich durch das Shift-Objektiv vermeiden wollte...