Analoger Herbst - Die erste Patrone ist verschossen
oder aller Anfang ist schwer!
Es läuft nicht so richtig gut für mich in diesem Herbst 2025. Die Arbeit nimmt unerträglich viel von meiner Freizeit ein, das Wetter ist alles andere als ein goldener Herbst und in den Bergen war ich seit einer gefühlten Ewigkeit nicht mehr. Es war also gar nicht so leicht die erste Filmpatrone mit 36 Bildern vollzubekommen. Scannen und Bearbeiten gehört auch noch dazu. Nun, der Anfang ist gemacht, und ich kann nur hoffen, dass es besser wird. Oder ich mache es einfach besser?!
Die letzte Rolle KODAK PORTRA 160 schlummert schon seit vier Jahren im Kühlschrank. Da die Verpackung fehlt, ist mir unbekannt, wie weit der Film über dem Verfallsdatum liegt. Zu meiner Überraschung ist alles in Ordnung, als ich den entwickelten Film vom Labor abhole. Immerhin konnte ich 38 Belichtungen aus der 36er Patrone quetschen und alle sind bei in erster Inaugenscheinnahme korrekt belichtet. Aber 'richtig gemacht' bedeutet noch lange nicht 'gut gemacht'...
Das Eichmotiv
Mehr noch als in der Digitalfotografie ist es sehr nützlich, wenn man über ein immer wiederkehrendes und möglichst konstantes Motiv verfügt, an dem man Kameraeinstellungen und Schritte der Bildbearbeitung überprüfen kann. Bei mir ist der Blick aus dem Küchenfenster genau so ein Eichmotiv. Dieses Mal benötige ich jedoch drei Versuche mit dem teuren PORTRA 160, um die digitale Nachbearbeitung zu justieren.
Herbstfarben
Bunte Blätter bei bewölktem Himmel bringen es einfach nicht. Die Farben des PORTRA 160 poppen nur im Sonnenlicht so richtig auf. Diffuses Licht aus einem bewölkten Himmel führt hingegen zu einem matten Gesamteindruck. Auch intensive Nachbearbei-tungsversuche konnten die roten Blätter am Baum vor dem Blumengeschäft nicht mehr retten. Jetzt, zwei Wochen später ist das Motiv bereits vorbei und die ehemals roten Blätter liegen braun und vertrocknet am Boden.
Im Herbst muss man einfach jede Gelegenheit nutzen und die Kamera immer dabeihaben. Letzteres ist mir zuletzt nicht mehr so gut gelungen. Wenn die S-Bahn nervt, will man halt nicht auch noch ein schwere Ausrüstung durch die Gegend schleppen...
Das Trioplanieren von Motiven
TTArtisans 100mm/2.8 ist der gelungene Versuch ein MOG Trioplan nachzubauen. Das Objektiv ist gut, aber der Fotograf ist es nicht. Immerhin finde ich heraus, dass man die Optik auf eine Ent-fernung von ca. 3 m einstellen muss, um das schönste Zwiebel-ringbokeh und einen swirly background zu erhalten.
Kuriositäten und der ganze Rest
Manche Fotos macht man einfach, weil sie da sind. Warum fragen eigentlich gerade immer die Nichtfotografen den Fotografen, warum er dieses oder jenes Bild aufgenommen habe? Ich frage euch ja auch nicht nach dem Sinn oder Unsinn eurer Selfies! Wird es nicht langweilig immer das selbe dumme Gesicht zu foto-grafieren?
Nachdem das geklärt ist zu einem anderen Thema: Weißabgleich. Der Weißabgleich beim PORTRA 160 fällt sehr schwer, weil das Trägermaterial so dicht und rot ist. An der Scanner-Kamera (EOS 70D) war die WB bereits auf 2500K eingestellt. Bei der Bearbeitung musste ich oftmals noch 1.000K bis 1.500K abziehen. Bei direktem Sonnenlicht aufgenommene Bilder sind dabei einfacher abzugleichen, bis auf eines. Keine Ahnung, was das Problem mit dem Kirchturm vor blauem Himmel ist.
Bei bewölktem Himmel wird es dann richtig schwierig. Dann war gar nichts mehr mit dem Weißabgleich zu erreichen und ich musste direkt in die Farbkanäle eingreifen.























