Analoger Herbst - Mein erster Pro Image
Eine neue Erfahrung und eine gute dazu!
Eine mir unbekannte Emulsion weckt immer mein Interesse. Die Neugier auf den Pro Image ist sogar besonders groß. Warum? Man hört und liest weniger darüber als über andere Filme, z.B. den PORTRA 400. Die wenigen Bilder anderer Fotografen zeigen jedoch sehr ansprechende Farben. Der Pro Image könnte etwas ausgeglichener als der abgedroschene KODAK Gold sein. Ach ja, den Pro Image konnte ich für unter 10,- EURO pro 36er-Patrone ergattern, ein Schnäppchen ...
Die entwickelten Negative liegen vor mir. Sofort fällt auf, dass das Trägermaterial sehr klar und gleichmäßig erscheint. Der Weißabgleich auf das Trägermaterial funktioniert auf Anhieb und sogar noch mit der Scannerkamera (EOS 70D).
Was mache ich wieder einmal falsch? Ich vergesse nach dem Import in Capture One das Kameraprofil, das der Scannerkamera, auf lineare Wiedergabe einzustellen. Ich muss mir wirklich mal einen Merkzettel an den Computerbildschirm kleben ...
Der erste Eindruck nach Inversion der Farbkanäle: Ansprechende Farben und wenige Fehler in der Emulsion. Der Sensor der Scannerkamera könnte allerdings eine Reinigung vertragen.
Das Eichmotiv
Dieses Mal musste ich fast bis zum Ende der Filmpatrone warten, um das Eichmotiv bei Sonnenschein aufnehmen zu können. Das hat sich jedoch gelohnt. Bei Sonnenlicht lassen sich aus den gescannten Negativen des Pro Image 100 ohne große Mühe wunderbare Farben herausarbeiten. Die beiden Bilder aus der Morgendämmerung waren etwas schwieriger zu behandeln. Die waren leicht blaustichig.
Ein lehrreicher Fehler
Das Warten auf den Reifenwechsel verkürze ich mir mit der frischen Rolle KODAK Pro Image 100 in der Kamera. Ich weiß nicht wie das passieren konnte. Nach vier Bildern stelle ich fest, dass die XD7 immer noch auf M steht und die Belichtungszeit auf 1/250s. Die ersten vier Bilder habe ich vermutlich alle verkackt, oder? Tatsächlich doch nicht Zumindest habe ich einen Vergleich, weil ich auf dem Rückweg zur Werkstatt noch einmal einige Bilder, dieses Mal mit korrekter Belichtungszeit dank A, wiederholt habe. Siehe da, der Pro Image verträgt einige Unterbelichtung. Selbst bei zwei stops Unterbelichtung, kann man Bilder noch retten. Bei -3 stops leidet dann jedoch die Farbbalance. Die grauen Mitteltöne werden bunt!
Die untere Grenze des Belichtungsspielraumes beträgt also -2 EV.
Die Bergwanderung auf die Bodenschneid
Die Bilder kann man sich hier anschauen. Und was kann man nun daraus über den KODAK Pro Image 100 lernen? Nun ja, ISO 100 ist ganz schön wenig. Im dunklen Herbstwald kann man nur bei Offenblende /1,4 arbeiten und auch dann bekommt man nur Belichtungszeiten um 1/30s hin. Eine Teleaufnahme vom Rottachfall verwackle ich denn auch. Das schäumende, weiße Wasser verlangt zwei stops Überbelichtung. Selbst bei viel Licht komme ich mit dem 100er nur auf 1/60s. Bei solchen Gelegenheiten bevorzuge ich zukünftig doch eher einen ISO 400 Film. Ansonsten könnte man ja das Stativ ...
Der Rest vom Schützenfest
Ich will endlich die Bilder von der Bergtour haben. Der Pro Image muss aus der Kamera heraus, und zwar flott. Zeit für den Gang zum Fotolabor habe ich in der kommenden Woche nur morgen, am Montag!
Bevor ich sinn- und hirnbefreit irgendwelches Interieur abfotografiere (the toilet one?) wage ich mich an einem vergrauten Sonntag in den dunklen Wald. Mit ISO 100 kommt man nicht weit, aber das wusste ich ja vorher schon.
Neu hingegen ist die Erkenntnis, dass Licht aus Nebel (~8.000K) die spätere Bearbeitung des Pro Image 100 erheblich erschwert. Automatisch habe ich die Farben dann nicht mehr hinbekommen und musste jeden Farbkanal individuell anpassen. Was wünsche ich mir wieder Sommer ...














