Bergwanderung - Zwiesel, Blomberg, Heigelkopf
Weniger ist mehr
Alle Wege führen irgendwie auf den Zwiesel. Der Schilderwald ist entsprechend dicht aufgestellt. Könnte man mal wieder roden. Der Blick ins Mäusekino namens GPS hilft mir auch nicht weiter. Aber es fehlt der Bachlauf in einem tiefen Tal. Das ist es! Ich kehre um und biege richtig ab.
Jetzt sieht das schon besser aus. Wenn es bloß nicht so kalt wäre. Am Startpunkt hat es um 06:30 Uhr nur 3°C! Ich bin froh über den Pullover, den ich gestern Abend aus Gründen der Marschgewichtsreduzierung fast noch wegrationalisiert hätte. Ich werde den blauen Stinker noch bis ca. 10:00 Uhr benötigen. Der Bergsommer kommt heuer nicht so richtig in Schwung.
Endlich wieder an der Brücke mit anschließender Treppe. Es geht aufwärts. Eine schnelle Tour ist der Zwiesel dann doch nicht. Zuerst latscht man mit relativ wenig Steigung lange durchs Tal und dann wird es steil. Der Blick und auch die Steigung sind atemberaubend.
Von der Schneiteralm aus könnte ich direkt zum Zwiesel aufsteigen. Dann packt mich jedoch der späte sportliche Ehrgeiz und ich wähle den Weg über den Südhang. Die Steigung erreicht stellenweise 35°. Im Winter ist das schon eine WT3. Jetzt im Frühsommer habe ich lediglich den Anspruch, die letzten und sehr steilen 100 Hm direkt und ohne anzuhalten zu absolvieren. Es gelingt, auch wenn ich mich fast verschlucke und mich wieder ausspucken müsste...
Die Population nimmt zu. Die Bergbahn ist seit einer halben Stunde in Betrieb. Nun ist Schluss mit Bergeinsamkeit.
Der höchste Gipfel des Blomberg ist der Westgipfel mit 1.248 m. 2017 konnte man dort noch hinauf. Heute ist der Weg versperrt, Privatgrund! Schuld daran ist ganz eindeutig Corona...
Der Rest ist Auslaufen mit Ansage. Der weitere Weg bedarf kaum meiner Aufmerksamkeit. Ein gelungener Bergtag mit vielen Bergfotos und einer Bilderstrecke für den "China Mai 25". Ohne den Steinschlag in der Windschutzscheibe wäre es ein perfekter und sehr entspannter Bergtag gewesen.