Brecher an Bornholms Badestränden

Tag 5 - Was heißt hier schlechtes Wetter?!

Vor dem Urlaub haben mir Kollegen noch schönes Wetter gewünscht. Möglicherweise dachten die dabei an Sonnenschein und blauen Himmel. Wie kann man den Leuten nur erklären, dass man selbst sich am liebsten Schietwedda und meterhohe Wellen wünscht. Nur so kann ich das Foto machen, das ich immer schon mal machen wollte.

geografische Einordnung:


erreichte Gipfel:

weitere Wegepunkte:

Talort(e):


Schwierigkeiten:

Höhendifferenz Aufstieg/Abstieg:

Distanz:


Zeitbedarf inkl. Pausen:

Ostsee - Bornholm


-/-

Hammer Odde Fyr, Salomons Kapel

Allinge


Wandern: T2         Klettern UIAA: -/-          Klettersteig: -/-         Schneeschuhe: -/-

110 m / 110 m

4,6 km


03h45m

Bis zum Leuchtturm


Der Wind heult und es ist kälter geworden. Heute Morgen dauert alles ein biss-chen länger, aber um neun Uhr schaffe ich es endlich vor die Tür.

Der Wind bläst die Krone der Welle in entgegengesetzter Richtung fort. Die Kinder freuen sich beim Spiel am Strand. Mir ist das noch zu wenig. In der geschützen Bucht auf der Leeseite der Insel passiert einfach nicht genug!

Wave Watching


Hinter dem Leuchtturm wird alles anders. Der Wind peitscht Regen und Graupel in mein Gesicht. Ich gehe so nah wie möglich an die Felsen heran, um das Donnern und Brechen der Wellen nicht nur besser zu sehen und zu hören, sondern um es zu spüren.

Nach einer Stunde bemerke ich erst, dass die Felsen hinter mir nun auch schon im Wasser stehen. Vorsichtig taste ich mich zurück zum höher gelegenen Wanderweg.

Ich bin nicht allein. Eine dänische Schulklasse wandert ebenfalls zu Salomons Kapel. Das wäre in Deutschland kaum möglich. Die Leherer würden dort bereits mit beiden Beinen im Gefängnis stehen, nachdem sie von den Eltern verklagt und von den Kindern verkloppt worden wären.

Der Sturm legt sich


Ich wandere über den Hammer zurück nach Allinge. Der Wind legt sich und Nie-selregen setzt ein. Der Sturm neigt sich bereits seinem Ende entgegen.

Am Strand wartet bereits der Kameramann von Bornholm TV, um die Surfer zu filmen. Diese Vorstellung finde ich allerdings eher müde und lahm. Das hätten die mal besser an der Westküste in Hammerhavn gemacht...


Und jetzt ist Tütensuppenzeit! Mir ist nämlich zum ersten Mal kalt auf Bornholm.


Zing • 16. September 2025