Foto-Fingerübung mit dem HELIOS 44-2

Übung macht den Meister

Einmal ist keinmal! Das ist die Essenz aus dem vintage-lens-April. Das erste Objektiv, das ich bis zum Erbrechen lernen möchte, ist das sowjetische HELIOS 44-2. Seit einigen Tagen ist die Optik nun schon vor die Z5 geschraubt, aber so richtig fotografieren war wir noch nicht. Ich bin sowieso auf dem Weg nach Altomünster, um mit dem Fischauge zu fotografieren. Für eine zweite Kamera ist da auch noch Platz im Rucksack...

Am Ende wird sich das gelohnt haben, weil ich den Biotar-Look aus dem HELIOS kitzeln konnte. Aber bin ich auch schon am Ende des Weges angelangt?

Kamera:

Objektiv(e):


Filmsimulation:

Film:


sonstige Ausrüstung:

NIKON Z5

HELIOS 44-2


PORTRA 400, BW PORTRAIT, NEOPAN

-/-


Polfilter

Erste Ergebnisse lassen nicht lange auf sich warten. Auf dem LCD bestaune ich bald schon den swirly background blur des HELIOS 44-2. Und dennoch fehlt irgendetwas. Aber was fehlt denn? Das erkenne ich erst zum Schluss dieser Altomünster-Session, als ich versehentlich die NEOPAN-Simualtion auswähle. Dieses JPEG-Rezept verfügt über sehr hohen Kontrast. Diese geradzu extreme Gardationskurve betont ganz besonders auch die Bildteile, die sich im Unschärfebereich befinden. Damit also das spannende Bokeh dieser Biotar-Kopie zur Wirkung gelangt, benötigt man viel Kontrast!

Für die heutigen Farbaufnahmen mit dem "flachen" PORTRA-400-Rezept merke ich mir deshalb schon jetzt eine deutliche Tonwertkorrektur während der Nachbearbeitung vor. Das wird auch den Farben zugutekommen. Bei der nächsten HELIOS-Session fange ich besser gleich mit einem VELVIA-Rezept an...


Was gibt es noch zu berichten? Mein HELIOS ist sehr alt, fast so alt wie ich. Von der ehemaligen Vergütung ist fast nichts mehr auf der Frontlinse zu finden. Deshalb leidet die Kontrastleistung dieses Exemplars selbst bei Abblenden. Es gibt einen hellen Spot in der Mitte. Begegnen kann ich dem zumindest etwas mit einem Polarisationsfilter, das einfach immer drauf bleibt.


Ein Körnchen Wahrheit! Die NIKON kann kein Korn in die JPEGs einrechnen. Was bei FUJIFILM selbstverständlich und auch ganz ansehnlich ist, muss bei den JPEGs der NIKON nachträglich in der Bildverarbeitung ergänzt werden. Ich hatte mich für das PORTRA-400-Rezept bereits auf das Capture-One-Preset SMOOTH+ festgelegt. Nachdem ich mir die Bilder dann aber nochmal angeschaut habe, empfinde ich diese Kornsimulation als viel zu grob. Beim nächsten Mal werde ich es mit etwas feinerem Korn probieren...

Zing • 24. Mai 2025