Astrofotografieversuch M27

Ein neuer Anfang ist gemacht.

Nach mehr als zwei Jahren ohne ernsthafte Astrofotografie zieht es mich heute spontan nach draußen.  Bei meinem ersten "Gehversuch" seit langer Zeit halte ich mich dann auch nicht zurück. Ich könnte ja mal mit kurzer Brennweite beginnen, aber nein, es muss ja gleich der 8-Zöller sein.


Gut so, da ich mich kaum noch daran erinnere, was damals eigentlich das Problem war. Manchmal muss man Fehler wiederholen, um auf dem neuesten Stand zu sein...

Objektiv(e), Teleskop(e):

Kamera:

Montierung:

Guiding:

Belichtung:


Objekte:


Bildbearbeitung:

Celestron EHD800 203mm/2030mm + 0,7-fach Reducer

Canon EOS 750Da @ ISO800

Celestron AVX

-/-

15 lights á 30s        -/- darks á -/-         -/- flats          -/- biases


M27 - Hantelnebel


CaptureOne

Es geht schon bei der Aufstellung des Teleskops los. Im Polsucher finde ich einen Stern und halte den für Polaris, was auch sonst. 15 Minuten später muss ich feststellen, dass Polaris sich weiter links am Himmel befindet, oder hat etwa jemand einfach mal den Mobilfunkmast im nahen Wald verrückt... ? Gut, das ist nicht leicht korrigiert (immerhin wiegt die komplette Anordnung ca. 30 kg), aber dafür relativ schnell.


Um 21:50 MESZ setzt heute die astronomische Dämmerung ein. Es kann losgehen. Ich probiere 15 Aufnahmen á 30 Sekunden von M27, dem Hantelnebel, und zwar ohne jegliches guiding. Laut meinen Berechnungen unter Berücksichtigung der Deklination, von Schneckenfehler und Seeing sind angeblich 28 Sekunden möglich. Nun ja, die Ergebnisse liegen diesem Bericht bei. Mit Stacken braucht man da gar nicht anzufangen. Nur bei 5 von 15 Bildern sind die Sterne punktförmig.


Nächster Versuch. Ich versuche es mit dem autoguider am 50/180 Sucherteleskop. Das subpixel guiding ist dabei auf anspuchsvolle 0,07 px eingestellt. Die Autokalibrierung scheitert an meiner unzureichenden Geduld. Nach fünf Minuten ist der Lacerta MGEN 2 immer noch mit der Deklinationsachse beschäftigt. Ich breche das ab und versuche eine weitere Serie von 15 Bildern ohne Kalibrierung. Der Rechner steuert ständig dagegen, nur gegen was eigentlich? Mit guiding wird alles noch schlimmer als ohne. Ich packe zusammen. Es ist Dienstag und morgen wird ab 05:45 Uhr ... aufgestanden, was dachtet ihr denn?


Lange liege ich noch wach und überlege die nächsten Schritte. Entweder ist die Brennweite des Suchers mit einer Barlow-Linse zu verlängern oder aber es gelingt mir endlich mein trusty FH 60/420 Nachführteleskop irgendwie zusammen mit dem EHD800 auf der AVX zu befestigen. Mit 1.200 mm Nachführbrennweite könnte man beim subpixel guiding einen Wert von 0,50 px verwenden. Kalibrierung und Nachführung würden dem MGEN dann sicher leichterfallen...

Zing • 19. August 2025