Bergsteigen auf Bornholm

Tag 3 - Klettern im Steinbruch von Vang

Bouldern kann man nur durch eine Sache steigern: Klettern. Deshalb geht es heute in den alten Granitsteinbruch von Vang. Die Klippen dort tragen z.B. so vielsagende Namen wie Nevada. Also auf in die Wüste, bevor vielleicht der nächste Regen kommt.

geografische Einordnung:


erreichte Gipfel:

weitere Wegepunkte:

Talort(e):


Schwierigkeiten:

Höhendifferenz Aufstieg/Abstieg:

Distanz:


Zeitbedarf inkl. Pausen:

Ostsee - Bornholm


-/-

-/-

Vang


Wandern: T2        Klettern UIAA: bis V-         Klettersteig: -/-         Schneeschuhe: -/-

 154 m / 154 m

 6,6 km


04h52m

Der Zustieg


Laut Wetterbericht soll es heute Vormittag zwar bewölkt sein, aber Niederschlag wäre erst am Nachmittag zu erwarten. Deshalb lasse ich mir auch viel Zeit, als ich heute mit dem schweren Kletterrucksack in Vang aufbreche. Die Felsen laufen schließlich nicht weg, vielleicht jedoch die schönen Fotomotive.

Der alte Anleger, von dem aus sie früher die Granitplatten verschifft haben, ist eine reiche Quelle an spannenden Fotomotiven. Irgendwie unterschätzt man jedoch schnell einmal, wie groß so eine Anlage sein kann.

Für die zweieinhalb Kilometer verplempere ich fast eine Stunde. Hoffentlich werde ich das nicht später noch bereuen ...

Endlich Klettern


Der zuvor ausgesuchte Kletterfelsen ist schnell gefunden. An einem Fixseil kann man schnell hinauf und von dort an den Ankern abseilen. Eine top rope Sicherung ist schnell aufgebaut. Nur den über dreißig Jahre alten Jümar sollte ich vlt. doch bald aussondern. Mit Traxion und Tibloc funktioniert es doch auch.

Nach mehreren Routen bis V- und in bestem Fels, hänge ich oben die Selbstsicherung ein und schaue mich um. Zwei 4c-Routen sind noch übrig. Rechts die furchtbare Reibungsplatte und ganz links der Überhang. Noch bevor ich mich zwischen Pest oder Cholera entscheiden kann, beginnt es ganz plötzlich zu regnen. Nun kann ich auch noch Rückzug üben ...

zurück im Regen


So richtig trocken will das Wetter nun gar nicht mehr werden. Nach einer halben Stunde verliere ich die Geduld auf trockenen Fels zu warten. Ich freue mich über die immerhin schönen 90 Minuten am Seil und überlege, ob man in dem Schietwetter nicht besser ein paar stimmungsvolle Fotos macht. Der Steinbruch und auch Vang haben ja so einiges zu bieten.


Erst ganz zum Schluss finde ich heraus, dass sich das Fuji-NPL-Rezept auch hervorragend für bedeckten Himmel eignet. Bisher habe ich es eher bei Kunstlicht eingesetzt. Das LOMO-Rezept ist auch nicht schlecht, wenn man den Mut hat, bewusst überzubelichten.


Zing • 14. September 2025